„Der Zweck heiligt die Mittel“ heißt es in einem Sprichwort. Hauptsache also, wir setzen uns für einen guten Zweck ein. Für eine gerechtere Welt zum Beispiel oder für den Glauben oder für die Erhaltung unserer natürlichen Ressourcen. Die Geschichte hat gezeigt, wie fatal es sein kann, wenn allein der „gute Zweck“ im Mittelpunkt steht. So wurde für die gute Sache des Glaubens immer wieder auch Gewalt angewendet, mit „Feuer und Schwert“ für die Verbreitung des Christentums gesorgt. Um die gute Sache der sozialen Gerechtigkeit voranzubringen, starben in kommunistischer Zeit inder Sowjetunion unzählige Menschen qualvoll in Straflagern. Die Liste ließe sich noch fortsetzen – bis in die Gegenwart hinein.
Das biblische Motto für das Jahr 2024 gibt demgegenüber zu bedenken: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. (1. Korinther, 16,14). Der Apostel Paulus, der diese Worte an seine Gemeinde in Rom geschrieben hat, stellt damit nicht ein hehres, gutes Ziel in den Mittelpunkt des Tuns, sondern eine innere Einstellung. „Liebe“ meint bei Paulus dabei weniger ein warmes Gefühl, sondern die Achtung für mein Gegenüber. Alles, was ihr tut, geschehe in Achtung – vor euch selbst, vor euren Mitmenschen, vor der Natur. Jedes gute Ziel, jeder gute Zweck muss sich daran messen lassen.