Ein kurzer Rückblick
Ich erinnere mich als im April 1999 Dr. Nivaldo Kiister und Arlindo Lagass mit seiner Frau die Albergue vorgestellt haben. Es war kalt und besonders seine Frau Evenira hat sehr gefroren. Nach den Ausführungen der drei Gäste befand der Kirchenvorstand dieses Projekt für absolut unterstützenswert.
2001 reist eine 5-köpfige Delegation nach Vitória, um selbst die alte Albergue kennenzulernen. Sofort war klar, der Traum einer neuen Albergue muss erfüllt werden. Der Grundstein wurde auf dem 500 m entfernten Grundstück gelegt. Dies konnte mit den Spendengeldern aus Eggenfelden gekauft werden. Die Albergue wurde gebaut und2007 eingeweiht mit einem festlichen Gottesdienst und großem Festakt.
In Brasilien gibt es Krankenhäuser und Ärzte nur in den Großstädten. Hier werden die großen Untersuchungen und Behandlungen ausgeführt. Meist ge-schieht dies auch nur ambulant. Die Albergue Martim Lutero bietet Patienten aus dem Landesinnern von Espirito Santo und auch anderen Bundesstaaten Unterkunft und Verpflegung; ebenso medizinische Aufklärung und Vorbeugung, seelsorgerische Betreuung und Beschäftigungstherapie. 2018 wurden 1035 Personen betreut und 10503 Übernachtungen gewährt. Während der Corona-Pandemie musste die Kapazität deutlich eingeschränkt werden, auf bis zu 30%. Jetzt nimmt die Albergue wieder volle Fahrt auf und ist voll ausgelastet. Leider müssen sogar Anfragen abgewiesen werden. Für die Albergados ist diese Einrichtung ein Segen; es gibt sogar manchmal Tränen wenn sie wieder nach Hause müßen in ihr ärmliches Leben mit harter Arbeit, wenig Essen und Verdienst in einem kleinen Zuhause.
Hier in Eggenfelden setzt sich der Arbeitskreis „Albergue“ mit dem Ehepaar Schindler als Ansprechpartnerin für die Belange der Partnerschaft ein. Einmal im Jahr findet ein Brasiliengottesdienst mit anschließender Informationsmöglichkeit statt und alle 2 Jahre präsentieren wir das Projekt auf dem ökumenischen Pfarrfest.
Neben dem telefonischen Kontakt und via Whats-App ist natürlich auch der persönliche Kontakt bei so einer Partnerschaft enorm wichtig. So fand jetzt im Juli eine dreiwöchige Begegnung von 5 Personen aus Vitória hier in Eggenfelden statt. Für beide Seiten sind solche Begegnungsreisen sehr lehr- und aufschlussreich. Die Erfahrungen sind unbezahlbar. Diese „Arbeit“ macht enorm viel Spaß, öffnet den Blick und erweitert den Horizont über die eigenen, die Gemeinde- und Ländergrenzen hinweg. Wenn Ihr Interesse an einer Mitarbeit geweckt wurde - und da spreche ich vor allem auch unsere jugendlichen Leser an - melden Sie sich gerne. Wir freuen uns! - Es folgen noch ein paar Bilder:
Die brasilianischen Gäste werden in Eggenfelden mit einem Transparent herzlich empfangen
Ein gemeinsames Essen von Gastgeber*innen und Gästen im Clubraum des Gemeindezentrums
Brasiliengottesdienst in der Reformations-Gedächtnis-Kirche
Besuch der Rupperti-Werkstätten in Eggenfelden
Begegnung mit dem Passauer Dekan Jochen Wilde und seiner Frau Astrid